Tuğsal Moğul | August-Oktober 2019

Tuğsal Moğul wurde 1969 in Neubeckum/Westfalen geboren. Der diplomierte Schauspieler, Regisseur, Anästhesist und Notarzt studierte neun Jahre parallel Medizin an den Universitäten Hannover, Wien und Lübeck sowie Schauspiel an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Neben seinem Teilzeitjob als Arzt in einem Lehrkrankenhaus in Münster arbeitet Moğul als Autor und Regisseur. Sein Debütstück Halbstarke Halbgötter wurde 2011 zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen. In ihm kommen Ärzte zu Wort, in Somnia hingegen Patienten auf einer Intensivstation und in Die Angehörigen schließlich Angehörige von Schwerkranken. Die Stück-Trilogie entstand in Zusammenarbeit mit seinem Ensemble Theater Operation. 2013 hatte sein Stück Die deutsche Ayse am Theater Münster Premiere. Die Produktion wurde bei den NRW-Theatertagen 2014 mehrfach ausgezeichnet, sie wurde zum „Talking About Borders“ Festival in Nürnberg und zu „Made in Germany“ in Stuttgart sowie zu zahlreichen weiteren Gastspielen eingeladen.

Das 2015 entstandene Rechercheprojekt Auch Deutsche unter den Opfern wurde zu den Autorentheatertagen Berlin 2015 eingeladen. Am Zimmertheater Tübingen wurde dieses Stück, welches das Versagen der Behörden bei den Ermittlungen der NSU-Morde aufdeckt, in der Regie von Sapir Heller nachgespielt und erhielt bei den Hamburger Privattheatertagen den Monica Bleibtreu Preis 2016 in der Kategorie „Bestes Zeitgenössisches Drama“. Im September 2017 ist Auch deutsche unter den Opfern in der WDR – Mediathek als Hörspiel erschienen. 2016 hatte Tuğsal Moğuls Recherchearbeit Deutsche Konvertiten am Theater Münster Premiere. 2016 führte er auch am Jungen Theater Münster bei Als mein Vater ein Busch wurde und ich meinen Namen verlor von Joke van Leeuwen Regie. Seine musikalisch-dramatische Recherchearbeit mit Sezen Aksu Liedern Der kleine Spatz vom Bosporus wurde am 23. Februar 2018 im Pumpenhaus in Münster uraufgeführt und zum Bergama Festival 2018 in die Türkei eingeladen.

Weitere Arbeiten von Tuğsal Moğul laufen u. a. am Ballhaus Naunynstraße Berlin, am Theater an der Glocksee Hannover und am Theaterhaus Stuttgart. Am Theater Osnabrück inszenierte er 2016/17 die Uraufführung von Anis Hamdouns Stück Die unbekannte Stadt und 2018 Florian Zellers Stück Vater. Seit Juli 2019 spielt er in Mirza Metins Stück Acht einen Hundemonolog.   

Von Dezember 2017 bis Februar 2018 lebte und arbeitete Tuğsal Moğul als Stipendiat der Kulturakademie Tarabya in Istanbul. In dieser Zeit hat er sein Stück Auch Deutsche unter den Opfern /Die NSU Morde mit dem Istanbuler Ensemble vom Theater Kumbaracı50 auf Türkisch in Szene gesetzt. Diese Inszenierung ist u .a. als Gastspiel nach Mühlheim an der Ruhr und nach Luxemburg eingeladen worden. Tuğsal Moğul war von August bis September 2019 erneut Stipendiat an Kulturakademie Tarabya.

Reportage zu Tuğsal Moğuls Stück NSU / Auch deutsche unter den Opfern, dass 2018 im Kumbaraci50 auf Türkisch mit deutschen Untertiteln gespielt wurde: