Bosphorus Jazz Group
Angelika Niescier (Saxophon), Tuluğ Sabri Tırpan (Piano), Volkan Hürsever (Kontrabass), Christian Thomé (Schlagzeug).
Die Bosphorus Jazz Group ist ein Ensemble mit international anerkannten und arbeitenden Musikern aus Istanbul, Köln und Berlin. Die Saxofonistin Angelika Niescier mit ihrer grenzenlosen Energie, ihren vielfältigen Klangfarben und virtuoser Technik trifft auf Tuluğ Sabri Tırpan, dem Klavier-Maestro, für den es keiner Einführung bedarf. Das Quartett wird von Istanbuls gefragtem Bassisten Volkan Hürsever und dem Schlagzeuger Christian Thomé komplettiert, die beide ihr technisches Können und ihre gefühlvollen Interpretationen in diesem Quartett voll entfalten können. Die Band spielt Niesciers und Tırpans Eigenkompositionen; nicht nur ausdrucksvoll, sondern auch sensibel und gleichzeitig voller Energie, mit musikalischen Anleihen aus anderen Musikkulturen. Die Begeisterung für zeitgenössischen, modernen Jazz und seinem facettenreichen Erscheinungsbild wird geweckt werden!
Angelika Niescier (Saxofon und Komposition) ist Trägerin des Echo-Jazz-Preises sowie des Deutschen Jazzpreises 2017. Sie gehört zu jenen außergewöhnlichen, international tätigen Musikerinnen, die seit einiger Zeit der europäischen Jazzszene neue Konturen geben. Sie ist nicht nur eine zielstrebige Künstlerin mit unbändiger Energie, reichhaltiger Tonpalette und virtuoser Technik, sondern komponiert auch für Theater, Big Band, Ballett und Sinfonieorchester. Mehrere ihrer CD-Produktionen wurden ausgezeichnet, u.a. zweifach mit dem Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik und dem Echo Jazz.
Niescier spielte mit Jazzgrößen wie Joachim Kühn, Gerry Hemingway, Steve Swallow, Gene Jackson, Achim Kaufmann, Jim Black, Simon Nabatov, Nasheet Waits, Ralph Alessi und Tyshawn Sorey. Sie gastierte mit ihrer Musik auf den wichtigsten Bühnen und Festivals in Europa und tourte mit eigenen Projekten u.a. in Zentralasien (z.T. im Auftrag des Goethe-Instituts), Italien, Griechenland, Kroatien, Ägypten, Mexico, USA, Schweiz, Kanada, Island, Südkorea, Bahrein, den palästinensischen Gebieten, Irak, Libanon, Haiti, Dominikanische Republiken, Vietnam, Russland und Malaysia.
Sie gab wiederholt Konzerte für verschiedene Funk- und Fernsehhäuser (u.a. den Bayerischen Rundfunk, Saarländischen Rundfunk, Radio Bremen, WDR). Der rote Faden ihrer Werke ist die organische Verschmelzung komplexer Kompositionen und Improvisationen. Dabei begreift sie den Einfluss des Wortes, des (Film-) Bildes, der Bewegung und der bildenden Kunst als wichtige Inspiration. Sie lebt zurzeit als Stipendiatin der Kulturakademie Tarabya in Istanbul.
Tuluğ Tırpan (Klavier und Komposition) wurde 1970 in Istanbul geboren. Nach seinem Studium an der Bilkent Universität setzte er seine Ausbildung am Konservatorium Wien sowie an der Wiener Akademie in den Sparten Klavier, Komposition und Kammermusik fort. Inspiriert von George Orwells Roman 1984 komponierte er 2002 das Musical Hearts und zwei Jahre später sein zweites Musical Figaro. Tuluğ Tırpan komponierte 2007 Mevlana Senfonik Şiiri und wurde 2010, auf dem 21. Ankara Film Festival für seine Komposition für den Film Büyük Oyun mit dem Preis für die beste Filmmusik ausgezeichnet. Unter den wichtigsten Arbeiten der letzten Jahre sind vor allem sein Klavierkonzert Nr. 1 (2010), Tango Macabre (2010) sowie in der Saison 2011 in erstmaliger Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Symphonieorchester Izmir und der Staatsoper Istanbul die Aufführung von Kahraman Türk Kadınların Oratoryosu zu nennen. Darauf folgten İlkler bale müziğe (2012), das Coltrane/Liszt Klaviersolo, die Komposition Mavi Sürgün für Oboe, Klarinette, Fagott, Waldhorn und Klavier (2012) sowie die Symphonie Beş Şehir (2013).
Im Jahr 2012 beendete Tuluğ Tırpan nach My Red Colour und My Green Colour mit dem Album My Blue Colour seine Farben-Serie. Außerdem schrieb er die Arrangements für Trilok Gurtus neues Album Spellbound (Moosicus Records), auf dem er auch als Pianist zu hören ist. 2014 ging Tırpan zusammen mit Trilok Gurtu auf Tournee. Im selben Jahr komponierte er für den Regisseur Yiğit Sertdemir das gesamte Musikwerk für das Stück König Lear, das beim 19. IKSV Istanbul Theaterfestival 2014 aufgeführt wurde.
Christian Thomé (Schlagzeug) wurde 1970 in Düsseldorf geboren. Der Schlagzeuger, Komponist, Arrangeur, Produzent und Pädagoge lebt seit 1997 in Köln. Zentrum seiner Arbeit ist die stetige Weiterentwicklung seines unkonventionellen, facetten- und klangfarbenreichen Schlagzeugspiels. Er ist festes Mitglied des Trio Ivoire von Hans Lüdemann, der Gruppe Quadrivium um Markus Stockhausen, der Band Nanoschlaf, dem Trio Momentum von Katrin Scherer und der Band der Sängerin Niobe. Christian Thomé ist Lehrbeauftragter für Jazzschlagzeug, Jazzensemble und Fachdidaktik am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück.
Volkan Hürsever (Kontrabass) absolvierte sein Kontrabass-Grundstudium am Konservatorium der Istanbul-Universität; sein Master-Studium schloss er in der Tambour-Abteilung des Konservatoriums der Haliç Universität ab. Bei zahlreichen Konzerten und Festivals spielte er mit renommierten Musikern aus der Türkei und dem Ausland. Unter anderem spielter er in dem Ricky Ford’s Jazz Collective Project und mit Roy Haynes, Kenny Garret, Nicholas Payton und Dave Kikovski im Rahmen von Roy Haynes Projekt Birds of a Feather. Er arbeitete mit weltweit renommierten Musikerinnen und Musikern wie Alan Harris, Laverne Buttler, Marion Cowings, Billy James, Harvey Thompson und Clifford Jarvis zusammen. 2009 schloss er sich Incesaz, einer bekannten türkischen Folk Band, die von Cengiz Onural, Murat Aydemir und Derya Türkan gegründet wurde, an. Hürsevers Solo-Album Hediye erschien 2009 bei der A.K. Music Corporation. Neben seinem Engagement in zahlreichen Jazz-Bands und im Rahmen von Projekten mit einem Schwerpunkt auf osmanisch-türkische Musik, verfasst er derzeit seine Doktorarbeit an der Haliç-Universität. Zudem lehrt er an der Modern Music Academy in Istanbul.