Horst & Maria Boutique

Sparte

Ausstellung

Datum

17. August 2017, Ganztägig

Ort

Sinop - verschiedene Standorte

Eintritt

Eintritt frei

Link

Website

Horst und Maria werden im Rahmen der 6. Sinopale während ihres Aufenthalts vom 17. August bis zum 15. September eine Boutique eröffnen – eine Installation, die durch die Anwesenheit der beiden aktiv gestaltet wird.

Horst und Maria sind eindeutig durch ihr Äußeres gekennzeichnet: charakteristische blonde Perücken, blaue Jacken und schwarze Kleidung – Maria trägt zudem eine markante Hornbrille.

Entsprechend ihres Anspruchs an sich selbst lieben sie die Symmetrie und Harmonie. 23 Köpfe haben jeweils ihre Spur hinterlassen und ‚Horst und Maria‘ mitgestaltet. Unter den zwei blonden Perücken denken 23 Gehirne.

Während den gängigen Ladenöffnungszeiten treten Horst und Maria als Verkäufer ihrer eigenen Arbeiten auf. Auch wenn lediglich ein Horst und lediglich eine Maria im Laden tätig sind, sind alle 23 Köpfe vertreten: Einerseits über Arbeiten, die während ihres sechsmonatigen Aufenthalts in Istanbul im Rahmen eines Stipendiums der Kulturakademie Tarabya entstanden sind. Andererseits über einen Katalog – ein akribisch geführtes Tagebuch – der diesen Zeitraum dokumentiert. Vor Ort werden Horst und Maria ihre künstlerische Arbeit fortführen.

Christian Jankowski über sein Projekt “Horst & Maria“ während seines Aufenthalts in der Kulturakademie Tarabya in Istanbul:

„Der Platz in Istanbul soll durch zwei von mir geschaffene künstliche Charaktere ausgefüllt werden – sie zeigen während ihrer sechsmonatigen Performance permanente Präsenz und halten ihre Erfahrungen in Kunstwerken fest. Während meiner wiederholten und regelmäßigen Anwesenheit vor Ort werde ich das Duo coachen und ihren Weg beeinflussen und mitgestalten. Für eine Zeit am Anfang und am Ende der Aktion werde ich auch selbst in die Rolle eines dieser Charaktere schlüpfen, deren Namen Horst und Maria sind.“

Christian Jankowski, 1968 in Göttingen geboren, Studium an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Arbeit im Bereich der Konzept- und Medienkunst mit Film, Video, Fotografie und Performance, aber auch Malerei, Bildhauerei und Installation. Der Künstler lebt in Berlin. Jankowskis Werk umfasst performative Interaktionen des Künstlers mit nicht im Bereich der Kunst Tätigen, zwischen zeitgenössischer Kunst und der sogenannten „Welt außerhalb der Kunst“. Diese Interaktionen bieten einen Einblick in das populäre Verständnis der Kunst, indem sie viele der maßgeblichen Interessen an Kunst in der zeitgenössischen Gesellschaft – im Hinblick auf Lifestyle, Psychologie, Rituale und Feste, Selbstbild, Wettbewerb, massenproduzierte Waren und Luxusgüter – verarbeiten.

Christian Jankowski hat an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen teilgenommen, und seine Werke sind in vielen internationalen Sammlungen vertreten. Von den jüngsten Einzelpräsentationen zu nennen sind Die Legende des Künstlers und andere Baustellen, Haus am Lützowplatz, Berlin (2016), Christian Jankowski. Retrospektive, Contemporary Fine Arts, Berlin (2016), Heavy Weight History, CCA Schloss Ujazdowski, Warschau (2013); Llorando por La Marcha de la Humanidad, Sala de Arte Público Siqueiros, Mexiko-Stadt (2012), Casting Jesus, MACRO, Rom (2012), The Finest Art on Water, Frieze Art Fair, London (2011), Now For Something Completely Different, BAWAG Foundation, Wien (2009), und Dienstbesprechung, Kunstmuseum Stuttgart (2008). Der Künstler hat 1999 und 2013 an der Biennale in Venedig teilgenommen und war 2002 auch auf der Whitney Biennial vertreten. Christian Jankowski wird von der Lisson Gallery in London, der Friedrich Petzel Gallery in New York, José García in Mexiko-Stadt und Contemporary Fine Arts in Berlin vertreten.

Über seine künstlerische Ausstellungstätigkeit hinaus hat Christian Jankowski eine Professur an der Staatlichen Akademie für Bildende Künste in Stuttgart inne und kuratierte die Europäische Biennale für zeitgenössische Kunst Manifesta 11, die vom 11. Juni bis zum 18. September 2016 in Zürich zu sehen war.