Ignaz Schick I Istanbul Diaries I Konzertinstallation

IGNAZ SCHICK – ISTANBUL DIARIES
Am 03. und 04. Mai präsentiert Kulturakademie Tarabya Alumnus Ignaz Schick seine Langzeit-Konzertinstallation Istanbul Diaries im Orient Institut Istanbul.
Istanbul Diaries basiert auf Ignaz Schicks Recherchen, die er während seiner Aufenthalte an der Kulturakadmie Tarabya zwischen 2018 und 2023 durchführte, eine Recherche darüber, wie die Megalopolis klingt.
Die ca. 4-stündige Konzertinstallation kombiniert Klang- und Videoinstallationen, Grafik-/Video-Partituren, Feldaufnahmen, Ensemble-Dirigate und Kleingruppenimprovisationen mit 7 wichtigen experimentellen/zeitgenössischen Musiker:innen und Protagonist:innen der lebendigen Istanbuler Musikszene. Auf diese Weise entsteht ein einzigartiges klangliches Mapping und Porträt dieser besonderen Stadt in einer marathonartigen Umgebung.
In verschiedenen Abschnitten treten die Musiker solo, in kleinen Gruppen oder in orchestralen Großgruppensituationen auf. Zuweilen spielen die Musiker oder interagieren mit den Projektionen, die als Grafik- oder Videopartituren mit vorbereiteten Anweisungen für die Spieler fungieren. Das präsentierte musikalische Material kann akustischer, elektroakustischer oder elektronischer Natur sein, und visuelles Material (Fotos, Videos) kann sich verwandeln und zum Ausgangsmaterial werden, aus dem grafische Partituren und Anweisungen abgeleitet werden. Die Komposition schöpft aus dem breiten Spektrum und der Gemeinschaft der experimentellen Szene Istanbuls mit Musikern aus Stilrichtungen wie Improvisation, zeitgenössische Musik, Noise, Klangkunst, elektroakustische oder traditionelle türkische Musik und collagiert, sampelt, schichtet und komponiert dieses Potential mit der nie ruhenden ursprünglichen und archetypischen Klanglandschaft der Stadt neu. Ein Großteil des verwendeten (audiovisuellen) Filmmaterials wurde vom Komponisten selbst gesammelt oder stammt aus verschiedenen Archiven, Trödelläden und von Künstlerkollegen, die freundlicherweise einige ihrer einzigartigen Aufnahmen zur Verfügung stellen.
Unterstützt vom Alumni Fonds der Kulturakademie Tarabya wird Istanbul Diaries wird von Ignaz Schick gemeinsam mit Sevket Akinçi, Ali Onur Olgun, Anil Eraslan, Ulrich Mertin, Merve Salgar, Amy Salsgiver und Fulya Uçanok realisiert.
Ignaz Schick war von September 2018 bis Anfang Januar 2019 als Stipendiat für Klangkunst und Komposition an der Kulturakademie Tarabya in Istanbul zu Gast, um an seinem Sound-Mapping-Projekt „Istanbul Diaries“ zu arbeiten. Bei seinen Recherchen untersuchte Schick die vielen klanglichen Schichten der Megalopolis Istanbul. Neben dem Sammeln zahlreicher urbaner Soundscapes und Feldaufnahmen in endlosen Spaziergängen und Exkursionen versuchte Schick auch, sich einen Überblick über die vielfältige experimentelle Klang- und Musikszene Istanbuls zu verschaffen. Während seines viermonatigen Aufenthalts sammelte Schick mehr als 80 Stunden Aufnahmen aus Istanbul. Unzählige Field-Recordings von bekannten Klangikonen, aber auch Aufnahmen der sich immer weiter ausdehnenden Stadt mit ihren obskuren Niemandsländern und Zwischenräumen (Autobahnbrücken und -unterführungen, Flughafenzufahrten, gigantische Baustellen usw.), aber auch Interviews und Sessions mit verschiedenen Musikern der lokalen experimentellen Musikszene. Ursprünglich als akribische Istanbuler Klangkarte geplant (was eine unmögliche Mission zu sein scheint), wurde sie im Laufe des Prozesses mehr und mehr als ein immer noch wachsendes Archiv genutzt.
Im Jahr 2019 verwendete er das Rohmaterial dieses Archivs für die Komposition eines vierteiligen Klangspaziergangs, der während des Tarabya-Sommerfestivals an vier verschiedenen Außenpositionen im alten Park der Kulturakademie präsentiert wurde. Die Lautsprecher waren in alten Gebäuden, Büschen oder hinter Bäumen und Hecken versteckt, so dass die Passanten unerwartet mit der elektroakustischen Neukomposition des Originalmaterials aus Istanbul überrascht wurden. Das Projekt war ein großer Erfolg und als Folge davon wurde die Idee der Konzertinstallation/des Promenadenkonzerts geboren.
Diese Veranstaltung ist eine Koproduktion von Zangi Music / Zarek Berlin und eine gemeinsame Veranstaltung zwischen dem Goethe-Institut Istanbul, der Kulturakademie Tarabya und dem Orient-Institut Istanbul.
Die Teilnahme ist kostenlos. Für die Teilnahme wird um Registrierung unter obenstehendem Link gebeten.