Esra Ersen
Esra Ersen studierte an der Fakultät für Bildende Kunst an der Marmara Universität in Istanbul und absolvierte ein Post-Diplom-Programm an der École supérieure des beaux-arts in Nantes. In ihrer auf Recherche basierenden Praxis beschäftigt sie sich mit Fragestellungen von Geschichte und geschichtlichen Perspektiven und ihrem Widerhall in Alltagskultur, Bildung und kulturellen Symbolen im Wandel der Zeit. Nationale Identitäten und die Mechanismen ihrer Konstruktion sind wiederkehrende Motive ihrer Arbeit, in der sie die Kluft zwischen mündlicher Überlieferung und kollektiver Erinnerung, zwischen Mikrogeschichte und Makrogeschichte zu überbrücken sucht. Den von ihr gewählten Fragestellungen begegnet sie mit heiterer Subversion, um die vielschichtigen, teils widersprüchlichen Aspekte unserer sozialen Wirklichkeit sichtbar zu machen. Sie hat u. a. teilgenommen an der 14. Istanbul Biennale (2015), der 27. São Paulo Biennale (2006), der 4. Liverpool Biennale (2006), der 4. Kwangju Biennale (2002) und der Manifesta 4, Frankfurt am Main (2002). Außerdem erhielt sie zahlreiche Preise und Stipendien, u. a. war sie 2019/2020 Rompreisträgerin der Villa Massimo.
Esra Ersen war von September bis November 2015 Stipendiatin der Kulturakademie Tarabya.