Hans-Werner Kroesinger
Hans-Werner Kroesinger, Regisseur und Autor, geboren in Bonn, studierte in Gießen Angewandte Theaterwissenschaft, arbeitete als Regieassistent und Dramaturg für Robert Wilson und war künstlerischer Mitarbeiter von Heiner Müller bei dessen Hamlet/Maschine in Ost-Berlin 1989/90. Nach dem Fall der Mauer macht er eine Pause vom Theater und kann glücklicherweise 1991/92 durch ein Stipendium der Akademie Schloß Solitude noch einmal darüber nachdenken, was es mit der Theaterkunst so auf sich hat, denkt weiter mit einem Stipendium des LCB Berlin 1993 und beginnt 1994 Dokumentartheater zu machen, indem er Dokumente einer theatralen Situation aussetzt.
Er nutzt die Mittel des Theaters als Analyseinstrument, nimmt 1997 an der documenta X teil, erhält 2006 den Brüder Grimm-Preis des Landes Berlin für sein Stück Kindertransporte und nimmt an den Festivals Politik im Freien Theater und Impulse teil. 2012 erhält er eine Gastprofessur im Studiengang Szenische Forschung der Ruhr Universität Bochum und unterrichtet im In- und Ausland. Er produzierte eigene Stücke an Stadt- und Staatstheatern sowie in der freien Szene und hat sich vorgenommen, das Dokumentartheater noch so lange zu betreiben, wie er in der Auseinandersetzung mit den Stoffen etwas lernen kann.
Hans-Werner Kroesinger war im April und August 2013 sowie erneut von März bis April 2014 Stipendiat der Kulturakademie Tarabya.