© Ronja Falkenbach

Mati Shemoelof

Mati Shemoelof ist ein arabisch-jüdischer Dichter, Autor und Journalist und lebt in Berlin. In seinen zwölf Büchern – darunter Lyrik, Prosa und Essays – setzt er sich mit Exil, Identität und Erinnerung aus einer diasporischen Perspektive auseinander. Geboren in Haifa als Kind irakischer, iranischer, kurdischer und syrischer jüdischer Familien, prägt sein diasporisches Erbe eine mehrsprachige und multikulturelle Stimme. Als Mitbegründer von Initiativen wie Poetic Hafla und Anu: Jews and Arabs Writing in Berlin stellt Shemoelof eine Brücke zwischen arabisch-jüdischem Gedächtnis und zeitgenössischem europäischem Diskurs her. Zu seinen Werken zählen unter anderem der Roman Der Preis (PalmArtPress, 2025) sowie der zweisprachige Gedichtband Baghdad | Haifa | Berlin (Aphorisma Verlag, 2019), die eurozentrische Narrative herausfordern und poetische Räume der Koexistenz eröffnen. Seine Texte, die in zahlreichen Sprachen und Kulturkreisen erscheinen, befassen sich kritisch mit jüdisch-muslimischen Geschichten und postnationalen Identitäten.

Im Jahr 2024 erhielt er ein Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds zur Entwicklung eines neuen poetischen Experiments mit dem Titel Jüdisch Sound, Deutsche Wörter. Darin erforscht er die Hybriditäten des Exils und die vergessenen Echos arabisch-jüdischer Moderne. Dieses Buch erscheint nächstes Jahr (Herbst, 2026) im Elif Verlag.

Mati Shemoelof ist von Juni bis September 2025 Stipendiat der Kulturakademie Tarabya.