Tümay Kılınçel
Tümay Kılınçel erforscht in ihrer künstlerischen Praxis Ängste und Stereotype im Zusammenhang mit Körper und Bewegungen, die von gesellschaftlichen Machtstrukturen beeinflusst sind. Ihr Schwerpunkt liegt auf der kritischen Auseinandersetzung mit dem deutschen Tanzkanon. Seit 2010 beschäftigt sie sich intensiv mit dem sogenannten „Bauchtanz“ als Mittel zur Dekolonisierung des Tanzes. Ein wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeit ist die Auseinandersetzung mit feministischen Fragestellungen, insbesondere in Bezug auf sozial verankerte traditionelle Rollenbilder. Kılınçel untersucht dabei die Bedeutung von Haar als Material und Ausdruck von Körperlichkeit, das zwischen Wert und Verstörung oszilliert. Unter dem Label should-I-know arbeitet sie als interdisziplinäres Duo mit einem Fokus auf Tanz und Medien. Sie war Stipendiatin bei verschiedenen renommierten Programmen wie danceWEB Stipendiatin bei ImPuls Tanz, Studien-Stipendiatin bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung und wurde 2023 mit dem Förderpreis der Stadt Düsseldorf für Darstellende Künste ausgezeichnet. Ihre Arbeit we 2 raqs wurde 2024 zur Tanzplattform Deutschland eingeladen. Im Mai 2024 feierte ihre neue Produktion Melodrama Suits Her – A Revenge Evening in Berlin Premiere.
Tümay Kılınçel ist von Juni bis September 2024 Stipendiat:in der Kulturakademie Tarabya.