
Kameron Locke
Kameron Locke ist ein in Chicago geborener, in Hamburg lebender interdisziplinärer Künstler, Schriftsteller, klassisch ausgebildeter Tenor sowie Forscher und Pädagoge. Seine künstlerische Praxis rückt afro-diasporische und LGBTQ+-Erfahrungen in den Mittelpunkt – anhand der Themen Sexualität, Identität, Patriarchat und Liebe. Nach einem Studium des klassischen Gesangs am Chicago College of Performing Arts absolvierte er einen Master in Musikwissenschaft am Goldsmiths, University of London. Locke sang in Ensembles wie dem London Symphony Chorus und trat u. a. an der Art Gallery of New South Wales, dem Barbican Centre, der Royal Albert Hall und der Elbphilharmonie auf. Für das Kampnagel International Summer Festival 2024 brachte er sein semi-biografisches Theaterstück über den amerikanischen Schriftsteller James Baldwin und dessen deutschen Lektor Fritz J. Raddatz zur Uraufführung: the Blacker the Berry / perhaps home is not a place but simply an irrevocable condition. Seine Lyrik wurde in Übersetzung in Parabolis Virtualis 3: Neue, Queere Lyrik veröffentlicht. Gemeinsam mit der Sopranistin Juliet Petrus schreibt er das Libretto für eine große Oper über die afroamerikanische Fliegerstaffel der Tuskegee Airmen, in Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Dirigenten William Garfield Walker. Des Weiteren führte ihn sein Interesse an den Auswirkungen faschistischer Ideologien und Regime auf LGBTQ+-Künstler:innen nach Tiflis, Georgien, wo er im Rahmen der EU-Initiative „Culture Moves Europe“ nach möglichen Zukünften queeren Ausdrucks forschte.
Kameron Locke ist von Oktober 2025 bis Januar 2026 Stipendiat der Kulturakademie Tarabya.