Gedanken zum Weltfrauentag

Hale Tenger: Nedime Sara’ya Saygı (Zamanla Telakkiler Değişir) 1995

Gedanken zum Weltfrauentag von Tarabya-Alumni und aktuellen Stipendiat:innen

„Es ist längst an der Zeit, die unterdrückerische Ordnung des Patriarchats zu überwinden und sich kollektiv neu zu orientieren, hin zu einer feministischen Welterschließung und einem anderen Zusammenleben.“
Murat Adash

„Ich will an diesem Tag keine Blumen, keine guten Wünsche und warme Gedanken.
Der 8. März ist ein feministischer Kampftag, der uns alle daran erinnern soll, radikal und unablässig an der Revolution zu arbeiten, so lange bis all unsere marginalisierten Geschwister frei und selbstbestimmt leben können, egal wo auf der Welt.“
Rebekka Endler

„Gerechtigkeit – und dass ist mein Verständnis von Feminismus – beinhaltet: alle Menschen sind gleich, egal an was sie glauben, wen sie lieben, wie sie ausschauen, woher sie kommen und welche Geschlechter sie haben. Klingt einfach, ist anstrengend und beschäftigt mich täglich. Menschen, die den Feminismus aus Angst vor eigenen Verlusten aufhalten, unterstützen keine gerechte, sondern eine und ausbeuterische Gesellschaft.“
Esther Ernst

„Dieser Tag ist für mich eine Erinnerung an die Ungerechtigkeit, die Gewalt und den Schmerz die Mädchen und Frauen einzig wegen ihrer Geschlechtszugehörigkeit in der Welt noch immer erfahren. Dieser Tag ist für mich eine Erinnerung an die Kraft des Mutes, die Kraft der Ideen, die Kraft der Tat.“
Ute Freund

„Am diesjährigen Internationalen Frauentag denke ich an ein koreanisches Sprichwort:
„Man meidet Scheiße nicht, weil man Angst vor ihr hat, sondern weil sie stinkt“. Stimmt, aber die Scheiße, die sich Patriarchat nennt, stinkt in jeder noch so entlegenen Ecke und es ist an der Zeit, sie ein für alle Mal herunterzuspülen.
Feministinnen vereinigt euch!“
Olivia Hyunsin Kim

„In meiner Kindheit gab es keine homosexuellen Frauen*, sagt meine Mutter. Homosexuelle waren so etwas wie Geister. Ich stelle mir dann gern eine Geisterarmee vor. Das subversive Potential eines Körpers, mit dem niemand rechnet.“
Svelana Kutschke

„Ich versuche zu benennen, was ich als Kind vermisst habe: Bildung zu Gleichstellung? Bildung zu Feminismus? Bildung für die Selbstbestimmung der Frauen?
Ich kann es nicht benennen, aber ich habe es nicht erhalten. Und so viele wie ich mussten mit diesem Gefühl der Minderwertigkeit fertig werden, mit der Vorstellung, dass man sich nicht bewegen soll und auf Missbrauch jeglicher Art nicht reagieren darf.
Es war schwer zu verstehen, aber ich fing sofort an, Zauberpflanzen für mich und meine
Gefährtinnen anzubauen. Eine späte, aber dennoch gute Nachricht. Zumindest nimmt meine Tochter seit ihrer Kindheit täglich eine Dosis von ihnen zu sich.“
Elisabetta Lanfredini

„Bis wir das Patriarchat stürzen, bis wir eine gerechte Welt für alle aufbauen, bis wir unsere Rechte und unsere Freiheit erlangen, werden wir nicht schweigen, wir werden nicht gehorsam sein, und dieses Jahr, wie jedes Jahr, werden wir unsere feministische Rebellion auf den Straßen und Plätzen am 8. März weiter ausbauen.
Wir gehen nicht weg; wir sind hier!“
Özlem Sarıyıldız

„Bis wir das Patriarchat in Solidarität überwinden, singen, fordern und kämpfen wir „Jin, Jiyan, Azadî! Frau, Leben, Freiheit!‘
Rûken Tekeş