KULTURAKADEMIE TARABYA VERGIBT KOPRODUKTIONSSTIPENDIEN

Elif&Baris

In Kooperation mit der Allianz Kulturstiftung vergibt die Kulturakademie Tarabya ab Herbst erstmals auch Koproduktionsstipendien für türkisch-deutsche Künstler*innen-Tandems. Dies entschied der Beirat der Kulturakademie. Das Goethe-Institut hat die kuratorische Leitung inne, die Allianz Kulturstiftung fördert die Stipendien der in der Türkei lebenden Tandem-Partner*innen. Eine Bewerbung auf die Koproduktionsstipendien ist erstmals im Rahmen des nächsten Open Calls im Oktober 2020 möglich.

Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt Michelle Müntefering, Vorsitzende des Beirats der Kulturakademie, sagte: „Mit den Koproduktionsstipendien schaffen wir Raum für Begegnungen und für den künstlerischen Austausch. Dialog durch Kunst ist ein Motor für Kreativität und fördert das gegenseitige Verstehen. Mit dem Stipendienprogramm ermöglichen wir wichtige Freiräume und stärken darüber hinaus die deutsch-türkischen Beziehungen.“

Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts, das die kuratorische Leitung der Kulturakademie innehat: „Durch diese Koproduktionsstipendien kann die Kulturakademie Tarabya ihre Wirkungskraft über den Kulturstandort Istanbul hinaus noch weiter entfalten. Koproduktionen bedeuteten gemeinsame Arbeitsprozesse, mit denen ein deutlich tieferer und nachhaltigerer Austausch und der Aufbau von Netzwerken ermöglich wird.“

Esra Küçük, Geschäftsführerin der Allianz Kulturstiftung: „Gerade in diesen von Unsicherheit geprägten Zeiten brauchen die türkisch-deutschen Kulturbeziehungen zweierlei: Freiräume und Austausch. Die Kulturakademie Tarabya steht für beides. Mit den Koproduktionsstipendien wollen wir dazu beitragen, dass Künstler*innen aus der Türkei gleichberechtigt mit Kolleg*innen aus Deutschland an diesem wichtigen Ort arbeiten können.“

Die Kulturakademie Tarabya schreibt die Koproduktionsstipendien erstmals im Oktober 2020 aus für Aufenthalte in Istanbul zwischen Oktober 2021 und September 2022. Beide Tandempartner*innen erhalten je ein monatliches Barstipendium zur Umsetzung ihres gemeinsamen künstlerischen Vorhabens und sind in die Aktivitäten des Residenzprogramms eingebunden. Ziel ist die noch intensivere Förderung des kulturellen Austauschs und Dialogs zwischen Deutschland und der Türkei sowie der künstlerischen Aus- und Fortbildung von Kreativen aus beiden Ländern. Details zum Bewerbungsprozess werden zum Zeitpunkt der Ausschreibung veröffentlicht.

Über die Kulturakademie Tarabya

Die Kulturakademie Tarabya wurde im Jahr 2012 auf Initiative des Deutschen Bundestags gegründet und ermöglicht einen künstlerischen Austausch zwischen der Türkei und Deutschland. Die Kulturakademie wird von der Deutschen Botschaft Ankara betrieben und ist Teil der Kulturarbeit der Deutschen Botschaft in der Türkei. Das Goethe-Institut trägt die kuratorische Verantwortung für die Kulturakademie Tarabya. Insgesamt wurden bisher rund 100 Kulturschaffende unterstützt, darunter die Musikerin Cymin Samawathie, die Bildende Künstlerin Nevin Aladag und der Autor David Wagner. Das Goethe Institut hat die kuratorische Leitung der Kulturakademie inne.

Jury und Beirat

Zu den fünf Mitgliedern der aktuellen Jury zählen die Filmemacherin und Regisseurin Feo Aladag (Vorsitz), der Direktor des Museum Ludwig in Köln Yilmaz Dziewior, der Islamwissenschaftler und Journalist Rainer Hermann, die Jazzpianistin und Komponistin Julia Hülsmann und die Geschäftsführerin der Allianz Kulturstiftung Esra Küçük. Die Jury wurde vom Beirat der Kulturakademie berufen. Dem Beirat gehören Vertreter*innen des Bundestags, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, des Auswärtigen Amts und des Goethe-Instituts an. Der Akademiebeirat berät auch über die konzeptionellen Leitlinien für die Kulturakademie.

Über die Allianz Kulturstiftung

Die Allianz Kulturstiftung ist eine gemeinnützige Kulturstiftung für Europa. Sie steht dafür ein, den Zusammenhalt in Europa mit den Mitteln von Kunst und Kultur zu stärken. Die Stiftung engagiert sich für translokale Projekte in Europa und im Mittelmeerraum. In den kommenden Jahren setzt sie folgende thematische Schwerpunkte: sie setzt sich für eine offene Gesellschaft ein, dafür, Europa dezentral zu denken und die Digitalisierung gemeinwohlorientiert voranzutreiben.