Credit: Gözen Atila

Cem Kaya

Cem Kaya, geboren 1976 in Schweinfurt. Nach seinem Kommunikationsdesign-Studium an der Merz Akademie in Stuttgart, arbeitete er zunächst als Producer, Cutter und Regisseur für Werbefilme und Musikvideos. Seine ersten beiden abendfüllenden Dokumentarfilme hießen Arabeks und Remake, Remix, Rip-Off. Während Arabeks die Musikkultur der Binnenmigration in der Türkei zum Thema hatte, handelte Remake, Remix, Rip-Off von der türkischen Filmindustrie und ihrer Praxis, Hollywood Filme nachzudrehen. Türkische Knock-Offs von Erfolgsstreifen wie Star Wars, Rambo oder Der Exorzist, verwirklicht mit minimalen Budgets. Die Dokumentation feierte 2014 auf dem Locarno Film Festival Premiere und hatte einen außergewöhnlichen internationalen Festivalerfolg. Sein aktueller Film Liebe, D-Mark und Tod behandelt die Musikkultur von Migrant:innen aus der Türkei in Deutschland. Der Film feierte seine Weltpremiere auf der Berlinale 2022 und gewann den Panorama Publikumspreis. Kaya verwendet in seinen Filmen umfangreiches Archivmaterial aus unterschiedlichsten Quellen. Dieser bunte Materialmix, sowie seine eigenen Beobachtungen sind die Zutaten für seine äußerst erkenntnisreichen und gewitzten Doku-Essays. Kaya arbeitet auch als Kameramann. 2017 übernahm er die Kameraarbeit an dem investigativen Film 77sqm_9:26min der Londoner Gruppe Forensic Architecture über die Rekonstruktion des NSU Mordes an Halit Yozgat. Der Film hatte seine Premiere auf der documenta 14 im gleichen Jahr.

Cem Kaya ist von Oktober 2023 bis Januar 2024 Stipendiat der Kulturakademie Tarabya.