Studio Bosporus Graphic

Studio
Bosporus

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Sina Ataeian Dena: AHVAZ (2021)

Interaktive Zweikanal-Videoinstallation

Berlin

bi’bak / SİNEMA TRANSTOPIA

03.09. –
31.10.

Ausstellung

„In letzter Zeit werde ich in Deutschland immer öfter gefragt, warum ich nicht nach Hause zurückkehre. Aber wo ist eigentlich mein Zuhause? Ich komme aus Ahvaz im Süden Irans, der Hauptstadt der Erdölindustrie, der am stärksten verschmutzten Stadt der Erde und einem der heißesten Orte der Welt. In diesem ‚Zuhause‘ haben wir die Veränderungen der Natur hautnah miterlebt, als der Klimawandel noch nicht in das Bewusstsein der Welt gedrungen war. Die Zukunft, wie sie Wissenschaftler:innen beschreiben, ist für mich eine nostalgische Kindheitserinnerung. Während des ersten Golfkrieges wurden laut unabhängiger Berichterstattung 378 chemische Bomben auf Iran abgeworfen, die in der Sowjetunion sowie in Ost- und Westdeutschland produziert worden waren. Die Giftgase wie Senfgas töteten sowohl Soldaten wie Zivilist:innen und lagerten sich in der Erde ab. Durch die globale Erwärmung wurde der Boden trockener, starke Winde setzen ein. Sandstürme sind globale Phänomene, die noch schmerzhafter werden, sobald sie sich mit Chemikalien vermischen. Die Feinstaubbelastung in Ahvaz ist 52-mal höher als das gesundheitlich tolerierbare Maximum. Mit den Sandstürmen werden die Chemikalien über die Stadt gefegt, eine tsunamiartige Welle von Krebserkrankungen wird erwartet. Mein Zuhause ist eines der ersten Beispiele für den katastrophalen Einfluss der Menschheit auf das Klima.“ (Sina Ataeian Dena)
Die Bilder für seine Videoarbeit fing Sina Ataeian Dena in Çınarcık bei Yalova/Türkei sowie im Süden Teherans ein.