Rebekka Endler: Eşyaların Patriyarkası (2022)

Sparte

Lesung & Diskussion

Datum

19. Januar 2023, 17:00

Ort

Robinson Crusoe 389 Kitabevi
İstiklâl Caddesi 136/1, Salt Beyoğlu Binası
34433 Beyoğlu İstanbul

Sprache

Türkisch und Englisch mit Simultanübersetzung

Eintritt

Eintritt frei

Buchpremiere mit anschließender Diskussion
mit Rebekka Endler, Ecem Arslanay und Bahar Siber

Eine Veranstaltung der Kulturakademie Tarabya in Kooperation mit dem İletişim Verlag und Robinson Crusoe 389 Kitapevi.

Unsere Umwelt wurde von Männern für Männer gestaltet. In Das Patriarchat der Dinge sammelt und kommentiert Journalistin, Autorin und aktuelle Tarabya-Stipendiatin Rebekka Endler am Mann ausgerichtetes Design, das uns überall umgibt. In ihrem Buch, jetzt auf Türkisch erschienen unter dem Titel Eşyaların Patriyarkası (2022) bei İletişim zeigt Endler, welche mitunter lebensgefährlichen Folgen es für Personen hat, die nicht cis männlich sind. Unsere westliche Medizin ist beispielsweise – mit Ausnahme der Gynäkologie – auf den cis Mann geeicht: von Diagnoseverfahren und medizinischen Geräten bis hin zur Dosierung von Medikamenten. Und selbst die Gynäkologie ist bis heute nicht frei von misogynen Annahmen. Auch die Dummys für Crashtests haben den cis männlichen Körper zum Vorbild – und damit das ganze Auto samt Airbags und Sicherheitsgurten. Der öffentliche Raum ist ebenso für Männer gemacht: Architektur, Infrastruktur und Transport, sogar die Anzahl öffentlicher Toiletten oder die Einstellung der Temperatur in Gebäuden.

Wer überlebt einen Herzinfarkt? Für wen ist ein Arbeitsumfeld gestaltet? Wem passt Schutzkleidung? Für wen sind technische Geräte bequem zu bedienen? Das Patriarchat ist Urheber und Designer unserer Umwelt. Wenn wir uns das bewusst machen, erscheinen diese Fragen plötzlich in einem neuen Licht.

Anlässlich des Erscheinens von Eşyaların Patriyarkası (2022) bei İletişim tauschen sich Rebekka Endler und die Architektin, Herausgeberin und Autorin Ecem Arslanay über die Rolle von Gender beim Design und der Konstruktion des öffentlichen Raums aus. Im Anschluss findet ein offener Gedankenaustausch mit dem Publikum statt.

Biographien der Teilnehmer:innen:

Ecem Arslanay ist eine in Istanbul lebende Herausgeberin, Autorin, Dozentin, Architektin und Filmemacherin. In ihrer architektonischen Laufbahn konzentrierte sie sich insbesondere auf Bühnenbilder. Von 2017 bis 2019 unterrichtete sie an der Fakultät für Architektur der Bilgi-Universität Istanbul, und seit 2021 ist sie Dozentin an der Fakultät für Innenarchitektur und Umweltdesign der Bahçeşehir-Universität. Sie ist Doktorandin im Fachbereich Architektur und beschäftigt sich mit dem Thema digitale Museen. Sie arbeitete als Szenenbildnerin für den Spielfilm The Connected (2018), der von der Sharjah Art Foundation und Salt unterstützt wurde. Sie schrieb und führte bei dem Kurzfilm The Clocks (2021) Regie, der auf zahlreichen internationalen Festivals in die Endauswahl kam und zwei Ehrennennungen erhielt. Als Mitglied der AICA verfasste sie zahlreiche Texte über Kunst, Design, Architektur, Tanz, Theater und Kino für verschiedene Publikationen, darunter auch Ausstellungskataloge. Sie ist Herausgeberin der Publikationen des Sakıp-Sabancı-Museums und Leiterin des Programms „Queering and Writing“, das von der Europäischen Union im Rahmen von CultureCIVIC gefördert wird.

Rebekka Endler ist Journalistin, Autorin und Podcasterin aus Köln, Deutschland. Das Patriarchat der Dinge ist ihr erstes Buch und die Tatsache, dass es gerade in mehrere Sprachen übersetzt wird macht sie sehr glücklich und demütig vor der Arbeit, die Übersetzer:innen hineinstecken, um überall auf der Welt Leser:innen zu erreichen. Zurzeit ist sie Stipendiatin an der Tarabya Kulturakademie, wo sie an zwei weiteren Büchern arbeitet, die sich ebenfalls mit dem Patriarchat befassen.

Bahar Siber lebt in Istanbul und arbeitet als Lektorin und Übersetzerin für den İletişim-Verlag. Sie befasst sich vor allem mit urheberrechtlich geschützten Werken und Übersetzungen, insbesondere der Psykhe- und Kinderbuchreihe. Sie ist sehr glücklich darüber, an der Herausgabe der türkischen Ausgabe von Das Patriarchat der Dinge mitgewirkt zu haben und ist überzeugt, dass das Buch ein neues Bewusstsein für das weitreichende Ausmaß des Patriarchats schaffen wird.