Ulrich Gutmair: Die ersten Tage von Berlin

Foto: Ben de Biel

Sparte

Lesung, Gespräch mit DJ-Set

Datum

1. Juni 2022, 21:00

Ort

Arkaoda
Kadife Sokak No:18/A
Kadıköy/İstanbul

Sprache

Englisch und Türkisch

Eintritt

Eintritt frei

21.00 Uhr: Lesung und Gespräch mit Ulrich Gutmair und Nükhet Polat
Moderation: Pia Entenmann
Lesung auf Türkisch, Gespräch auf Englisch
Fotos von Ben de Biel
ab 22.00 Uhr: DJ-Set mit DJ Khan of Finland

Als 1989 die Berliner Mauer fiel, öffnete sich im Berliner Stadtzentrum für wenige Jahre ein utopischer Raum. Häuser wurden besetzt, Bars eröffnet, Galerien und Technoclubs gegründet. In seinem Buch Die ersten Tage von Berlin, jetzt auf Türkisch bei dem Kolektif Verlag erschienen, lässt Ulrich Gutmair, aktueller Stipendiat der Kulturakademie Tarabya, DJs, Hausbesetzerinnen, Künstler, ehemalige DDR-Dissidenten, Punks und Raver zu Wort kommen. Er blickt aber auch auf die Stadt selbst. Wo kamen die vielen Brachen her? Wie spielte sich die Gentrifizierung ab? Bei der türkischen Buchpremiere im Arkaoda in Kadiköy liest Lektorin Nükhet Polat kurze Auszüge aus der türkischen Ausgabe. Pia Entenmann spricht mit Ulrich Gutmair über das Buch und seine Entstehungsgeschichte. Im Anschluss lässt Can Oral alias Khan of Finland – selbst Protagonist des Buchs – den Berlin-Spirit der 1990er aufleben und spielt House Music und Techno.

Eine Veranstaltung der Kulturakademie Tarabya in Kooperation mit Arkaoda und Kolektif Kitap.

Ulrich Gutmair studierte Geschichtswissenschaften und Publizistik an der Freien Universität Berlin. Seit gut zwanzig Jahren schreibt er für Tageszeitungen und Magazine über Geschichte, Pop und Literatur. Seit 2007 ist er Kulturredakteur der taz. Die anarchischen Jahre nach 1989 hat er in seinem Buch Die ersten Tage von Berlin. Der Sound der Wende nachgezeichnet, das 2018 bei Klett-Cotta veröffentlicht wurde. Gutmair lebt und arbeitet in Berlin. Ulrich Gutmair war von Oktober 2019 bis Januar 2020, von Juli bis August 2020 und im Mai 2022 Stipendiat der Kulturakademie Tarabya.

Khan of Finland, Can „Khan“ Oral, geboren als Sohn türkisch-finnischer Eltern, arbeitet und lebt seit 2002 als Theater-, Film- und Musikproduzent, Performer und bildender Künstler in Berlin. Khan bewegt sich an der Schnittstelle von digital und real. Er interessiert sich für neue subkulturelle Verhaltensweisen, die sich aus unserer digitalen Interaktion und dem gemeinsamen realen Leben ergeben. In seiner Kunst überwindet er diese Pole. Zu Kooperationen gehören u. a. Diamanda Galas, Julee Cruise, Kim Gordon, Brigitte Fontaine, Kid Congo Powers, J Mascis, Little Annie, Jon Spencer, Andre Williams und Baba Zula.

Nükhet Polat wurde 1978 in Günzburg, Deutschland, geboren. Sie studierte italienische Philologie und Germanistik an der Istanbul Universität. Polat arbeitete für verschiedene Verlage und promoviert derzeit zur deutschen Gegenwartsliteratur.

Pia Entenmann ist seit 2017 die künstlerische Leiterin der Kulturakademie Tarabya in Istanbul. Seit 2011 arbeitet sie für das Goethe-Institut, u.a. in Brüssel, Paris und München. Zuvor war sie – neben und nach ihrem Studium der Romanistik, Anglistik/Amerikanistik und Geschichtswissenschaften an den Universitäten Stuttgart und Montpellier –  als freie Kulturjournalistin für diverse Printmedien.